Die Schattenseiten des Lebens aus dem Camper

Egal, ob dich das Van Life gepackt hat oder du dich vorbereitest, im Schlimmstfall auf das Leben im Camper umzusteigen, kann die ganze Sache lustiger aussehen, als sie am Ende tatsächlich ist, wenn man sich nur darauf verlässt, was man online sieht. Instagram und TikTok lassen #VanLife bei vielen Van Life Influencern häufig wie ein traumhaftes Abenteuer aussehen. Und ja, das kann es 90 % der Zeit auch sein. Aber was ist mit den restlichen 10 %, über die fast niemand spricht?

Genau diese 10 % ziehen oft einen Rattenschwanz hinter sich her, der Flexibilität und Umplanung erfordert. Wir wollen in diesem Beitrag die Momente im Alltag des Van Lifes ansprechen, die oft untergehen. Klar, der Lebensstil und die Flexibilität, die Van Life vor allem für Prepper mit sich bringen, haben natürlich auch erstaunliche Vorteile und Vorzüge. Doch auch Dinge, die Spaß machen und die man mit Leidenschaft lebt, haben manchmal ihre Schattenseiten, über die viele nicht gerne sprechen.

Es gibt einiges, das man wissen sollte, bevor man sich auf das doch oft besonders anfangs teure Leben im Camper einlässt. Hier sind einige der Schattenseiten, die wir an dem Ganzen sehen.

1. Wassertank im Blick behalten

Wasser lagern ist ein Konzept, mit dem die meisten Prepper vertraut sein sollten, daher gilt das nicht nur für den Camper. Während man zu Hause aber immer die Option hat, auf das Leitungswasser zuzugreifen, muss man bei der Reise im Wohnmobil oder Wohnwagen jeden Tropfen Wasser, den man verwendet, vorher auffüllen und über alles Schrift führen, damit man nicht am Ende ohne Wasser dasteht.

Das Entleeren ist hier eine der nervigsten Aufgaben, weil es einfach ewig dauert. Fürs Duschen empfehlen wir daher eher, dass man die Sanitäranlagen auf Campingplätzen nutzt, zumindest wenn möglich. Entsorgungsstationen können auch rar gesät sein und Überreste einfach ins Gebüsch zu kippen, besonders wenn sie mit Chemikalien versehen sind, ist keine gute Lösung, schon allein weil es in vielen Fällen illegal ist.

2. Waschen und Duschen

Und wo wir schon beim Thema sind: Auch Duschen im Van kann ungemütlich sein. Die häufigste Option hier sind Outdoorduschen. Manche bauen auch im Van einen Duschvorhang auf, doch bringt das einige Risiken mit sich, besonders wenn man nicht die beste Belüftung hat. So kann der Camper schnell zu schimmeln anfangen!

Viele verzichten ganz auf die eingebaute oder anschließbare Dusche, sondern Duschen nur, wenn das außerhalb möglich ist. Sei es auf einem Campingplatz, in einem Schwimmbad oder in manchen Fällen sogar auf der Autobahnraststätte, es ist einfach nicht wirklich dasselbe, wie wenn man wirklich Privatsphäre hat.

3. Unkontrollierbare Temperaturen

Heiße oder kalte Tage – oder im Grunde jede Art von extremem Wetter – können in einem Van etwas rauer sein als in einem typischen Haus. Wenn du deinen Campervan richtig isolierst, sollte er so oder so zumindest halbwegs angenehm bleiben, aber wirst du trotzdem darauf achten müssen, wie du deinen Camper am besten kühlst.

Natürlich sind Klimaanlagen und Heizungen relativ Standard, doch auch die laufen nicht, wenn man sie nirgendwo anschließen kann. Ohne die richtige Camper Camping Powerstation kommt man nicht weit. Solar nachladen geht bei gutem Wetter, aber das hat man eben auch nicht immer zur Verfügung. Und nur auf dem Campingplatz nachladen zu können, ist auf Dauer nicht genug, wenn du lange heizen oder abkühlen musst.

4. Die Qual der Parkplatzwahl

Wer einen permanenten Camperparkplatz hat, muss sich mit sowas nicht herumschlagen. Doch soll der Sinn beim Van Life nicht sein, dass man kein festes Zuhause braucht? Je nachdem, wo man mit dem Camper ist, kann die Suche nach dem perfekten Parkplatz leider aber eine echte Tortur sein.

In einigen Kleinstädten in Europa ist man manchmal den ganzen Tag unterwegs, nur um einen sicheren, legalen Stellplatz für die Nacht zu finden. Wenn du auf einer zweiwöchigen Reise bist, bei der du Plätze reserviert hast, wird es ganz anders aussehen, als wenn du langfristig im Van lebst oder einfach ohne konkreten Plan unterwegs bist.

5. Parken in der Stadt

Wer nicht nur für den Urlaub mit dem Camper unterwegs ist, will wahrscheinlich nicht immer auf einem teuren Campingplatz übernachten. Zum Glück kann man nach deutschen Wildcampinggesetzen 10 Stunden über Nacht auf den meisten Parkplätzen übernachten, um die Fahrtauglichkeit wieder herzustellen!

Allerdings ist das Aufwachen in einem Wohngebiet oder in einem Gewerbegebiet, in dem Leute früh aufstehen oder zu arbeiten anfangen, alles andere als spaßig. Sicher, es ist ein kostenloser Ort zum Schlafen und ein Gewerbegebiet in Deutschland kann am Wochenende auch ruhig sein, unter der Woche hat man aber so ziemlich alles andere lieber. Ein richtiger Stellplatz ist da schon besser.

Fazit

Ja, wie jeder Lifestyle kommt auf das Leben im Camper mit Schattenseiten. Aber wenn wir ehrlich sind, stört uns keines der Dinge auf dieser Liste so sehr, dass sie uns vom Reisen mit dem Wohnmobil abhalten. Es sind faire Kompromisse, die man ständig im Leben eingehen muss.  So ist auch ein großes Haus teuer im Unterhalt und aufwändiger zu reinigen und zu warten, als ein kleines, aber doch würden sich viele von uns dafür entscheiden. Wir müssen unsere Kämpfe selber wählen und entscheiden, wie weit wir bereit sind zu gehen.

Alle Vorteile bringen Nachteile mit sich. Das heißt nicht, dass man nichts ausprobieren sollte! Gebt dem Leben im Camper eine Chance… aber wisst, worauf ihr euch einlasst!

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